Die Butterbrotbriefe: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Butterbrotbriefe: Roman' von Carsten Henn
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5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Butterbrotbriefe: Roman"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:235
Verlag: Piper ebooks
EAN:

Rezensionen zu "Die Butterbrotbriefe: Roman"

  1. Abschiedsbriefe

    Kati Waldstein will mit fast 40 ein neues Leben beginnen, und von vielen Menschen, die sie geprägt haben, Abschied nehmen. Auf Butterbrotpapier, das ihr Vater über Jahrzehnte für sie gesammelt hatte, hat sie 37 Briefe verfasst – teilweise mit der Schreibmaschine, teilweise (die wichtigeren) von Hand. Adressaten sind unter anderem eine Supermarktkassiererin, die immer sehr nett zu ihr war, ihr Exmann, ihre Mathelehrerin aus der Grundschule, die Chefin vom Friseursalon, ihre verstorbene Mutter. Nicht jeder möchte ihren Abschiedsbrief hören, aber Kati liest ihn den betreffenden Personen trotzdem stur vor, weil es für sie selbst wichtig ist, die Dinge auszusprechen. Manche dieser Briefe bekommen man als Leser mit, manche nicht.

    Mittendrin trifft Kati, die immer samstags auf dem Marktplatz Obdachlosen kostenlos die Haare schneidet, auf Severin, der sein Leben als Klavierstimmer nach einem von ihm verschuldeten Unglück hinter sich lassen musste und glaubt, dass Kati und ihr Heimatort sein Schicksal sind.

    Das Cover finde ich eher unauffällig, aber nicht schlecht. Die Idee, sich bei einem Neuanfang mit Briefen von Menschen, die auf die eine oder andere Weise wichtig für das eigene Leben waren zu verabschieden, fand ich ganz interessant, auch wenn dies im Laufe des Romans für meinen Geschmack doch etwas zu sehr zur Nebenrolle wurde.

    Mit hat der Roman sehr gut gefallen. Der Schreibstil war wie schon bei früheren Büchern des Autors angenehm zu lesen. Insgesamt ein schön geschriebener Roman.

  1. Wunderbar

    Ein ganz wunderbares und bezauberndes Buch, das ich mir unheimlich gut gefallen hat. Carsten Henn beschreibt seine Figuren so genau, ohne dabei auszuufern. Spleens und Eigenheiten werden so charmant beschrieben, dass man eigentlich gar nicht anders kann, als die Figuren ins Herz zu schließen. Von Anfang an habe ich mich in der Geschichte wie zu Hause gefühlt.

    Ich finde die Idee, Briefe auf Butterbrotpapier zu schreiben, witzig. Es ist so ein alltägliches, unscheinbares und mittlerweile altmodisches Material. Mir hat die Grundidee des Romans sehr gut gefallen. Und es gibt so viele tolle und - wie ich finde - kluge Sätze darin, die mir sehr ans Herz gegangen sind. Gleichzeitig ist es auch eine Liebeserklärung an das Schreiben und eine Hommage an den Brief.

    Es gibt witzige Momente, geprägt von Situationskomik; herzerwärmende Begegnungen, heilende Umarmungen, kluge Erkenntnisse, sehr traurige Momente, in denen ich so sehr mit Kati mitgelitten habe. Und es gibt ganz wunderbare Briefe und erhellende Ausflüge in die Arktis. Für mich war es ein rundum gelungenes Leseerlebnis.